Die Strikte Observanz: Ascend and Descend

In Holland wurde 1780 in Den Haag das "Großkapitel von Batavia" gegründet, als Folge eines lebhaften Briefwechsels zwischen Ferdinand von Braunschweig und Karl von Hessen mit dem Großmeister der holl. FM van Boetselaar. Dieses Großkapitel wurde beim Direktorium von Braunschweig vertreten durch den Geheimsekretär Herzog Ferdinands, Schwartz. Generalgroßmeister und Schirmherr wurde Fürst Ferdinand von Hessen-Kassel. Sein Präfekt wurde van Boetselaar. Weitere Namen: van Teylingen (deputierter Großmeister der vereinigten Provinzen), van der Mey war Kanzler, ... Das Großkapitel von Batavia ließ eine Münze prägen, die an die Vereiningung mit der Str. Obs. erinnern sollte.

In Biberich überzeugte der Fürst von Nassau-Saarbrücken-Usingen die Schottenloge, der er vorstand, und auch die dortige Loge "Zur beständigen Einheit", sich rektifizieren zu lassen. (1779) 1780 begründete die Präfektur Ivenak (Hamburg) in Lübeck eine Deputationsloge.

Fehlschläge bei Rekrutierungsversuchen und eine bedeutende Zahl von Austritten konnte durch die oben beschriebenen vereinzelten Erfolge jedoch nicht ausgeglichen werden. 1779 begannen Verhandlungen mit der Loge "L'Union" in Frankfurtam Main, weiche großes Ansehen bei den dt. FM genoß (hatte viele Mitglieder, war eine alte Loge! und stütze sich auf ein Patent einer engl. Provinzialloge, das sie aus London erhalten hatte).

Dieses Patent wurde von der engl. Großloge jedoch indirekt anulliert, indem sie der Zinnendorfschen Großen Landesloge das alleinige Recht, symbolische Logen in Deutschland zu gründen und zu leiten, übertrug. Dadurch verlor "L'Union" an Ansehen und sie zogen nun doch in Erwägung, sich der Str. Obs. anzuschließen. Die Str.Obs. nahm auf ein Ansuchen hin nun 4 Mitglieder probehalber auf, welche jedoch zu dem Schluß kamen, daß "die Einweihung ihnen nichts Interessantes vermittelt hätte" und L'Union verwarf den Plan wieder, sich der Str. Obs. anzuschließen.

Schweden: Der Herzog von Södermanland wurde 1779 als Heermeister der 7. Templerprovinz eingesetzt. Dies war jedoch nicht mehr als ein bedeutungsloser Titel, da die dt. Ritter Herzog Ferdinand von Braunschweig weiterhin als ihr wahres Oberhaupt anerkannten.

Der Herzog von Södermanland wandte sich in seinem gekränkten Stolz direkt an Karl Eduard Stuart, da er von Plommerfeldt die Information hatte, daß dieser der geheime Großmeister des Templerordens sei. Er habe außerdem von den erhabenen theoretischen Kenntnissen des Klerikalkapitels von Florenz gehört und bat Karl Eduard Stuart brieflich um Auskünfte über den Aufbau der leitenden Grade des Templerordens.

Karl Eduard wandte sich an Wächter um erklärende Auskünfte, was dieser Brief bedeute. Wächter, der ihn 2 Jahre zuvor in Florenz besucht hatte, und dorthin geschickt worden war, um den Einfluß der Str. Obs. dort zu erweitern, war von Ferdinand von Braunschweig und Karl von Hessen damals u.a. beauftragt worden, die Beziehungen zw. dem Haus Stuart und der Freimaurerei zu untersuchen.

Wächter hatte sich mit dieser Frage direkt an die Betreffenden gewandt und sein Bericht ergab, gestützt durch Beweise, daß es keinerlei Verbindung zw. den Stuarts und der Freimaurerei bestand, daß derartige Patente Fälschungen seien, und daß Lord Kilmarock schon auf dem Schafott gestorben sei, als von Hund behauptete, in Paris von ihm in den inneren Orden aufgenommen worden zu sein.

Außerdem sei der Graf von Albany lt. Wächters Ermittlungen kein Freimaurer. Vom Gespräch mit Albany gab es ein von diesem unterschriebenes Protokoll. Der Graf von Albany hatte Wächter bei seinen Ermittlungen tatkräftig unterstützt und sogar einige Kisten voller Papiere seines Vaters aus Rom u. aus St.Germain-en-Laye bringen lassen. (Nach den neuesten Erkenntnissen wurde von Hund tatsächlich in Paris in den inneren Orden aufgenommen bzw. dort eingeweiht, was Le Forestier offensichtlich noch nicht wußte)

Eine Abschrift von Wächters Bericht wurde nun vom Direktorium von Braunschweig in boshaftem Vergnügen an den Herog von Södermanland geschickt.

Die dt. Templer mißtrauten den Absichten des Herzogs von Södermanland, da dieser in Stockholm ein Konvent der schwed. Templer einberufen hatte unter dem Vorwand, sie mit dem Bündnis bekannt machen zu wollen, das mit den dt. Brüdern geschlossen worden war. In Wirklichkeit wollte er auf dem Konvent ein mystisches System errichten, das zwar der Form nach templerisch, aber völlig verschieden von der Str. Obs. war. (Dreigegliedert- Die 1. Abteilung umfaßte symbolische Grade, die 2. die Schottengrade und die 3. die Kapitelgrade.)

Am Tag der Hinrichtung de Molays (13.März) mußten die Schwed. Brüder eine Trauerloge abhalten. Besonders gefeiert wurden vom schwed. Ritus die Feste der christl. Okkultisten: Karfreitag, St. Andreas am 30. Nov. und Johannes der Evangelist am 27. Dez. Manche ihrer Symbole wie der Degen, die Krone oder das Agnus Dei hatten nichts speziell Freimaurerisches oder Templerisches. In der Unterweisung des Schottischen Meisters hieß es, daß die disciplina arcani, von Christus einigen auserwählten Aposteln offenbart, von den Tempelklerikern erhalten und über die Baugenossenschaften der Schwedischen Lehrart überliefert worden sei.

Der Schwed. Ritus berücksichtigte nicht die Matrikel der Templerprovinzen und war darauf aus, in jedem Land, in dem er Fuß fassen konnte, einen Vicarius Salomonis als nationales Oberhaupt einzusetzen. Da der Weise König im Schwed. Ritus als Avatar Christi angesehen wurde, wurde sein Vikar, "der die geheimsten Mysterien des Ordens kannte" als Vertreter Christi auf Erden angesehen.

Einen solchen Titel trug Karl von Södermanland für Schweden (V. S. der 9. Provinz). Er hatte ihn von seinem leiblichen Bruder, dem König Gustav III von Schweden in einer feierlichen Sitzung des Großkapitels von Stockholm erhalten. Er wurde auch unter Mitwirkung des protestantischen Bischofs von Göteborg mit den Insignien seiner Würde ausgestattet: Mantel aus blauer Seide, mit gold. Sternen bestickt und mit Hermelin besetzt, Kopfbedeckung aus Seide und Pelzwerk. Er war jedoch nicht zufrieden, in seinem Land einem anderen Ritus vorzustehen als dem, der von der Str. Obs. praktiziert wurde. Er wollte ihn einer ganzen Templerprovinz aufzwingen. Er wollte auch die Eroberungen der Str. Obs. in Rußland seiner Provinz anschließen. (z.B. die Loge vom Schwert in Riga, weiche vom Direktorium von Braunschweig eine Verfassung erhalten hatte, oder die Loge "Zu den 3 Standarten" in Moskau, welche 1779 rektifiziert worden war.)

Unter dem Vorwand, daß jenes Reich geographisch Teil der 9. Provinz sei, die alle Ländereien umfaßte, weiche der schwed. Krone einmal gehört hatten oder ihr untertan war, anerkannte er die Gründung einer Großen Landesloge von Rußland 1779 im Tausch gegen eine Gehorsamkeitserklärung ihrer Mitglieder. Die 11 Logen, die die Autorität der Großen Landesloge von Rußland und damit Södermanlands Autorität anerkannt hatten, weigerten sich jedoch 1780 weiterhin zu gehorchen und stellten ihre Aktivität ein. Sie befürchteten, daß die Abhängigkeit der FM vom schwed. Fürsten das Mißtrauen Katharinas II hervorrufen könnte.

Herzog Ferdinand schrieb 1780 einen offiziellen Brief mit schweren Vorwürfen (Vertragsbruch usw.) an Karl von Södermanland (Ordensprovinzial von Norddeutschland). Er solle unverzüglich den Namen des wahren Großfürsten des Ordens mitteilen, wie er versprochen hatte, ansonsten würde die VII Provinz ihr Treue- und Gehorsamkeitsgelöbnis widerrufen....

Herzog Ferdinand kündigte in einem Rundschreiben ein Konvent an, welches die Frage untersuchen solle, woraufhin von Södermanland in einem Erlaß allen Präfekten der VIl Provinz und allen seinen Rittern verbot, an diesem Konvent teilzunehmen. Er schickte den Erlaß direkt an alle Templerischen Kapitel, da er wußte, daß man ihn nicht an die Präfekturen übermitteln würde.

Diese unkorrekte Vorgehensweise veranlaßte das Direktorium, sich über das Verbot hinwegzusetzen. Einen Auszug des Protokolls dieses Sitzungs-Beschlusses ließ man von Södermanland zukommen. Dieser sah nun ein, daß er gegen den Herzog von Braunschweig verloren hatte. Er reichte am 10. April 1780 seinen Rücktritt als Großmeister der VIl Provinz ein, und zwar in Form eines 8-seitigen Memorandums, in dem er sich bitter über die Undankbarkeit der dt. Brüder und des Direktoriums beklagte (er habe den dt. Brüdern schließlich nicht nur wirkliche Erkenntnisse gebracht, sondern auch Schutz eines mächtigen Königs, z.B. könne doch keiner die Dienste des früheren Großkönigs von Schweden, Gustav Adolf, die er den Deutschen erwiesen habe, vergessen). Er brach damit den Bund mit der VII Provinz, d.h Schweden spaltete sich damit von der Str. Obs. völlig ab.

Polen: Die poln. Freimaurer waren vom Geist nationaler Unabhängigkeit erfüllt. So konnte dort die Str. Obs. nicht Fuß fassen. Die Warschauer Loge 1778 gegründet, hatte ein Patent der Großloge von London. Obwohl kurzfristig Rituale der Str. Obs. durch einen angeblichen Bevollmächtigten des Direktoriums von Straßburg für Polen, dem Fürsten Poninski, in die Loge eingeführt wurden und Ferdinand von Braunschweig Gehorsam gelobt wurde, entschied die Mehrzahl der Logenbrüder bald wieder, diese Verbindung aufzulösen und setzte das englische Ritual wieder ein. Die dissidente Loge " Der Nordstern" wird gegründet (alle Anhänger Poninskis).

Graf Potocki schloß ein Konkordat mit der Großloge von London, in dem seine Großloge als Provinzial-Mutterloge von Polen anerkannt wurde.

Als Graf Potocki, Großmeister der Provinzialgroßloge "Katharina zum Nordstern", von allen Logen Polens und Litauens zum Großmeister der polnischen FM gewählt worden war, stellten die drei noch der Str. Obs. angehörenden Logen ihre Arbeiten ein, da ihre Mitglieder sie schlichtweg verließen. Ebenso erging es der 1780 in Posen eröffneten rektifizierten Loge.

Österreich: Ein Eingriff von der Regierung führte indirekt zum Verschwinden der templerischen FM in Österreich, wo sie allerdings nie besonders geblüht hatte.

Die Großkomturei St. Pölten (Wien) wollte man, nachdem sie ihre Arbeit 1779 eingestellt hatte, 1780 wieder beleben. Der Graf Vincent Colowrat wurde zum Ritter geschlagen (stellvertretend durch das Kapitel von Prag, die Großkomturei St.Pölten empfand sich dafür als zu schwach). Er wurde zum Commendator von Transsylvanien ernannt und erhielt den Auftrag, die dortigen Logen, welche die Autorität des Wiener Kapitels anerkennen wollten, der Strikten Observanz anzugliedern. Er hatte jedoch keinen Erfolg und die Großkomturei stellte ihre Arbeiten endgültig ein.

Joseph II erließ 1781 kurz nach seiner Thronbesteigung eine Ordonnanz, weiche jeder religiösen oder bürgerlichen Vereinigung untersagte, eine ausländische Vorherrschaft anzuerkennen oder an sie Abgaben zu zahlen.

Obwohl das in erster Linie mönchische Orden betraf, hielten es die FM, die Untertanen des Kaisers waren, für angebracht, sich daran zu halten, soweit es sie betraf. Die dem Zinnendorfschen System angegliederte Provinzialloge von Wien diskutierte diese Frage mit den templerischen Logen von Österreich und Böhmen. Baron von Seckendorf wollte eine Vereinigung aller Logen der Monarchie. Es sollte sich in Wien eine General-Landesloge etablieren, die sieben Provinziallogen regieren sollte, mit Sitz in Wien, Prag, Preßburg, Hermannstadt, Lemberg, Mailand und Brüssel. Diese sollten nur blaue Logen etablieren (drei symbolische Grade). Die österr. Brüder sollten sich in die Hochgrade einführen lassen und offiziell Schottenlogen errichten können, wo immer sie wollten... Die Gerneral-Landesloge von Wien würde sich als unabhängig von jeder fremden freimaurerischen Macht erklären, sowohl in ihrer Lehre als auch finanziell.

1781 erklärte Pufendorf, früher einer der aktivsten Mitarbeiter der Großkomturei St. Pölten, im Namen der Schottenloge von Wien und deren Tochterlogen "Zu den drei Adlern" und "Zum Palmbaum", die drei Logen wollten an der Gründung der General-Landesloge von Wien mitwirken und den Ritus der Provinzialloge (Zinnendorfsches System) annehmen, sobald diese sich von der Zinnendorfschen Großen Landesloge in Berlin losgesagt hätte.

Die Zinnendorfsche Provinzialloge von Wien erklärte sich von Ihrer Berliner Mutterloge als unabhängig, nachdem sie auf eine offizielle Anfrage um Anerkennung als Große Landesloge von Österreich von Berlin eine Absage erhalten hatte. Die Wiener Templer hatten Ferdinand von Brauschweig 1781 gebeten, sie von ihrem Treuegelöbnis zu entlassen, was dieser auch tat. Er beglückwünschte sie sogar, daß sie den Mut hatten, das Zinnendorfsche Ritual anzunehmen und es ihnen Dank dem kaiserlichen Edikt gelungen war, zwei bisher rivalisierende Systeme zu vereinigen.

Die böhmischen Templer wollten jedoch bei den Katechismen, Instruktionen und Zeremonien bleiben, die sie von der Str. Obs. erhalten hatten. Sie wollten nicht gelten lassen, daß die freimaur. Autonomie der Brüder, die Untertanen des Kaisers waren, alle Verbindungen auflösen würden, die zw. ihnen und dem templerischen System bestanden.

Jedoch eine Abschrift des Briefes Herzog Ferdinands überzeugte die Präfektur von Prag, welche am meisten protestiert hatte, und sie beschloß, sich mit der Provinzialloge von Prag zu vereinigen. (Herzog Ferdinand lud in dem Brief die böhm. Templer ein, dem österr. Beispiel zu folgen.)

D.h. in Österreich wurden die templerischen Logen quasi zu einer Mischung zw. der Str. Obs. und dem Zinnendorfschen System.

Hannover: Hannover trennte sich von der Str. Obs. u.a. aufgrund politischer Überlegungen, vom ehrgeizigen dt. Fürsten Karl von Mecklenburg-Strelitz zum Vorwand genommen.

Hannover war Hauptstadt eines Herzogtums. Dort wurde die Loge "Friedrich zum weißen Pferf 1756 von der Großloge in London gegründet, und zwar als "Große Provinzialloge der dt. Territorien seiner Majestät".

1764 schloß sich diese Loge der Str. Obs. an und verlor dadurch oben genannten Titel. Die fm. Würdenträger Englands hatten den Bruch vollzogen, als sie 1773 den Vertrag mit der Zinnendorfschen Großloge geschlossen und formell das Patent eines Provinzialgroßmeisters widerrufen hatten. Dieses war an Non Hinüber" 17 Jahre zuvor verliehen worden. 1780 erfolgte jedoch die Neugründung der alten Englischen Provinzialloge von Hannover für den engl. König seitens des Fürsten Karl von Mecklenburg-Strelitz. Er glaubte sich moralisch verpflichtet, die Verbindung zur FM des engl. Königreiches wiederherzustellen, da er ihm seiner Stellung als Beamter nach untertan war.

Im Einvernehmen mit Falke, dem Bürgermeister von Hannover, der auch Mitglied der Str.Obs. war, stiftete der Fürst eine neue Loge "Karl zum Purpurmantel", welche die Funktion einer engl. Provinzial-Großloge übernahm.

Die beiden beschlossen, daß bei den Hannoverschen Brüdern die mittelalterlichen Kapitel in eine einfache Schottenloge umzuwandeln sei.

1780 wurde durch einen Kodex dieser Loge bestimmt, dass Fürst Karl als Schirmherr aller Vereinigten Logen des Kurfürstentums Hannover, des Herzogtums Mecklenburg und der Fürstentümer von Münster, Waldeck und Hildesheim anerkannt wird.

Diese Initiative stellt zwar keinen offenen Bruch mit der Str. Obs. dar, aber die Logen, welche Fürst Karls Autorität anerkannten, trennten sich doch faktisch vom Direktorium von Braunschweig, was die Hierarchie und den Ritus anbetraf.

Die Oberen dieses Ordens gaben sich als Brüder der Gold- u. Rk. aus, welche schon 20 Jahre zuvor in Mitteleuropa Logen gegründet hatten. Diese Okkultisten, die unter dem Zeichen des Rosenkreuzes Alchimie und Theurgie praktizierten, waren  in subtiler und unauffälliger Art in die Logen eingedrungen und hatten die Templerlegende mitgebracht.

Sie hatten versucht ein FM-System zu gründen, um auf diesem Terrain (offensichtlich ist Mitteleuropa gemeint) Fuß zu fassen. Sie erhofften sich auch Entdeckungen und Rekrutierungen. In den Archiven der Logen und der Geheimkorrespondenz der Adepten hat man viele Spuren ihres Wirkens gefunden. Man kann aus fragmentarischen Angaben vermuten- 1757 und 1770 gab es Versuche, ein rosenkreuzerisches FM-System zu errichten. 1757 taucht z.B. in Frankfurt am Main die Spur einer Bruderschaft der Gold- u. Rosenkreuzer auf. 1761 gründete dieser Ritus angeblich in Prag eine Loge, von der man ab 1764 aber nichts mehr hört.

1770-77 bewies ein rosenkreuzerisches System in Bayern, Österreich und Ungarn mehr Lebensfähigkeit:

Dieses System wurde von einer Regensburger Loge "Die Wachsende zu den drei Schlüsseln" übernommen, die ein Rosenkreuzerkapitel beherbergte. 1771 eröffnete Bacciochi, ein Seidenhändler, in Wien die Loge "Zur Hoffnung" (Er hatte ein Gründungspatent des Regensburger Kapitels) 2 Jahre später stiftete er die Loge "Zu den drei Schwertern", die eine Bildungsstätte der Rosenkreuzer wurde. Weitere Logen in Wien- "Zur gekrönten Hoffnung", "Zu den drei Adlern", diese hatten werbungsaktive Meister vom Stuhl. Ab 1775 wurde Wien das Zentrum der Rosenkreuzer für Österreich, Ungarn, Württemberg und Bayern. Regensburg blieb jedoch der Herd, von dem aus das geheime Licht leuchtete.

Es etablierten sich Rosenkreuzerzirkel in Leipzig, Marburg, Schlesien, in der Oberlausitz, in Görlitz, Preschau und Chemnitz. Ab 1777 wurden Rosenkreuzerzirkel unter dem freimaur. Titel "Kapitel" in Leipzig, Nürnberg, München, Augsburg und Stuttgart gegründet. Stanislas II, König von Polen wurde von dem in Wien eigeweihten Grafen Aloysius von Brühl für den Rosenkreuzerritus geworben, den er als Führer der poln. Artillerie an die Ufer der Weichsel brachte. 1780 rekrutierten die Wiener RK den Grafen von Dietrichstein, Großmeister der Provinzialloge von Österreich, der mehrere RK-Kapitel konstituierte.

Die beiden einzigen bekannten Grade dieses geheimnisvollen Systems beweisen, daß es Alchimie und Templerlegende eng miteinander verband. Wer den Grad des alten Schottischen Meisters empfangen hatte, wurde zum Ritter geschlagen und man lehrte ihn, daß die 3 Schalen, die auf dem Teppich abgebildet waren und das Salz, Schwefel und den "flüchtigen Geist" symbolisierten und unter den Ruinen des Salomonischen Tempels gefunden worden seien. Die umgestürzte Säule Boaz und die zerschmetterte Säule Jakin, die neben den Schalen abgebildet war, erinnerten an den Fall des Tempelordens und kündigten seinen Wiederaufstieg an. Das gleiche deutete auch das Seil an, mit dem die Mörder den Leichnam Hirams (Pseudonym für Jacques de Molay) aus dem Allerheiligsten geschleppt hatten und ebenfalls der grüne Akazienzweig, der auf seinem Grab gepflanzt worden war.

 

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