When as an eight year
old child was living 24 km north of Antwerp, someone told me the
"Liberalists" in Belgium were controlled by Freemasons, and they have
"secret red" degrees which the fourteen year old boy in question
claimed to me that it shows that ("Belgian") masons together with the
Jews, control Bolshevism. Although as an 8 year old, I had barely finished
learning how to read and write, I knew this didnt sound true. Six months later my parents (taking me
with them) moved as medical assistants to a remote corner of S.E. Asia. There
after my not even adolescent Dutch I learned as a 2e language that of a hill
tribe 48km. north of Chiang Rai. My next visit to Belgium at age 16 came like a
culture shock, so I "escaped" to Switzerland where I studied
psychology and music (and German, as a "third" language). But it was
not until another four years later when I spent time in "California"
(US) that I came to know what "conspiracy theories" were. Yet
today October 25 more than a year after 9/11 a sociology of conspiracy theories
is still missing yet no less important:
Die Grundlage von Verschwörungstheorien sind Mutmassungen
und Vorstellungen. Das soll aber nicht heissen, dass
die jeweiligen Propogandisten nicht bemüht sind,
Beweise für ihre Behauptungen zu finden. Doch ihre Beweisführung steht auf sehr
wackeligen Beinen. Wenn ein Ereigniss oder eine
Entwicklung nicht in allen relevanten Aspekten befriedigt erklärt werden kann,
wittern Konspirationisten gleich das unheilvolle
Wirken einer verborgenen Hand.
Das Verschwörungsdenken ist durch eine übersteigerte
Interpretationstätigkeit gekennzeichnet. Zum Beispiel waren das
nationalistische Deutschland und die Sowjetunion, Imperien, an deren Beginn
reale Verschwörungen standen, die tatsächliche Weltherrsschaftspläne
hatten. Adolf Hitler und Josef Stalin kommen in den Verschwörungtheorien
zumindest in ihrer historisch angemessenen Rolle so nicht vor. Wenn, dann
werden sie als Marionetten, Diener Agenten und Befehlsempfänger
irgendwelcher anderer finsteren Mächten angesehen, oder es werden ihnen ganz
andere Beweggründe zugeschrieben. Ihre tatsächlichen globalen Zielsetzungen
werden nicht als reale Weltverschwörung angesehen. Interpretation ist ein
zentraler Faktor im Wirken von Verschwörungtheorien.
Verschwörungstheoretiker verkaufen ihre z.T. sehr kruden
Vorstellungen meist unter einem pseudo- aufklärerischen Anspruch. Sie geben
vor, den Unwissenden Wissen zu vermitteln, den Leichtgläubigen die Augen zu
öffnen und hoffen dass dann gegen die vermeintlichen Verschwörer vorgegangen
wird. Sie selbst verstehen sich meist als Vermittler eines brisanten
politischen und gesellschaftlichen Wissens. Verschwörungstheoretiker wollen als
moderne Aufklärer betrachtet werden und nicht als Unterhalter der Gesellschaft.
Verschwörungstheorien werden aus verschiedenen Gründen in
wissenschaftliche Gewänder gehüllt.Sie sollen nicht
sofort als solche erkannt werden. Sie wollen dass man sich mi ihren zum Teil
phantastischen, abenteuerlichen Vorstellungen inhaltlich auseinandersetzt.Diese
Strategie ist und war sehr oft erfolgreich. Die Protokolle der Weisen von Zion,
die Bibel der Paranoiker und Verschwörungstheoretiker fanden in ihrer mehr als
hundertjährigen Verbreitungsgeschichte immer wieder grosse
Beachtung, obwohl sie in Westeuropa in den 1920ern als Fälschung entlarft wurde. Die Protokolle der Weisen von Zion sind nur
eines von vielen Beispielen für erfolglose Versuche Verschwörungtheorien
inhaltlich zu entkräftigen. Damit haben viele Verschwörungstheoretiker zum Teil
schon ihr Ziel erreicht, weil man somit ihre konspirationistischen
Überlegungen ernst genommen hat. Buchhandlungen sind heutzutage gefüllt mit
verschwörungstheoretischer Literatur, obwohl sie immer mehr mit gravierenden
Problemen von behördlicher Seite rechnen müssen.
Auch über das das Attentat auf John F. Kennedy, bezüglich dessen
ich am Anfang zwei neue Bücher erwähnte, sind in drei Jahrzehnten zweitausend
Bücher veröffentlicht worden. Dieser pseudowissenschaftliche Diskurs von Verschwörungtheoretikern via Printmedien, Film, Fernsehen
und Internet hatte nicht unbedeutende Folgen. Die Kennedy Attentatologen
sind so erfolgreich gewesen, dass 1963 etwa zwei Drittel und 1991 noch 56 Prozent
der amerikanischen Bevölkerung den Mord als Werk einer Verschwörung
verdächtigen, nur war es Johnson, die Franzosen (das sag ich ironisch gemaess des erwähnten Buchs "Triangle
Of Death"), die Mafia usw.; das kann niemand mit
Sicherheit sagen.
Auf der inhaltlichen Ebene sind Verschwörungstheorien nicht
immer auf den ersten Blick zu erkennen. Ob ihre Behauptungen auch wirklich
Thesen und Theorien sind, vermögen oft nur Personen mit einem gewissen
Hintergrundwissen feststellen. Manche Theorien sind so ausgeklügelt gestaltet,
dass sogar wissenschaftlich gebildete Personen, Teile der Konspirationsmythen
ernst nehmen können. Autoren von Verschwörungstheorien benutzen meist bestimmte
Techniken, damit sie glaubhaft wirken. Z.B. bezieht sich ein Autor auf den anderen
aus dem 19 Jhdt., der sich aus einem aus dem 18 Jhdt. bezieht und der dritte
kann sich dann schon auf zwei neuere sowie zwei ältere Autoren berufen,
und schon ist ein logisches Bild von einer geschichtlichen Entwicklung
entstanden.
Verschwörungstheoretiker schmücken sich, ob verdient oder nicht
mit akademischen Titeln (Doktor, Professor). Sie wollen als seriöse
Wissenschaftler angesehen werden.
Verschwörungstheorien besitzen eine immanente Diskrepanz, weil
sie in ihren Behauptungen und Anschuldigungen meist nicht alle Wiedersprüche
ausräumen können. Wo konspirationistische
Beweisführung und Argumentation nicht mehr ausreicht, muss der Glaube an
Verschwörung herhalten.
In Verschwörungstheorien hat alles seinen Sinn und Zweck.
Zufälle sowie auch der menschliche Irrtum werden ausgeschlossen. Falls ein
sogenannter Verschwörer einen Fehler zugibt, dient dies als Beweis für die
Konspiration. Als (der ehemalige) US-Präsident Clinton sein Techtelmächtel mit Monika Lewinsky eingestand, rief dies
bei den Theoretikern sofort Thesen hervor, dass vielmehr dahinter stecken müsse
oder das ganze sei ein perfektes Ablenkungsmanöver. Der konspirationistische
Glaube, dass alles einen Sinn uns Zweck haben müsse, erfährt oft äußerst
groteske Auspregungen. Krankheiten, Seuchen oder
Katastrophen, seine alle auf eine Verschwörung zurück zu führen. Sogar
Wetterkapriolen werden den angeblichen Verschwören in die Schuhe geschoben.
(Naturphänomene wie Erdbeben, Stürme und eine abnormale Witterung ist das Werk
einer verborgenen Hand).
Das ist eines der zentralen Charakteristika der verqueren Logik
von Verschwörungstheorien. In Verschwörungstheorien ist die Welt, so wie wir
sie auffassen nur eine geschickte Ferssade, die die
Menschen vor den wahren Problemen (von den Verschwörern) ablenken sollen, damit
sie diesen keine unangenehmen Fragen stellen. Um auf die konsprationistische
Logik, dass nicht so ist, wie es scheint, soll an einem speziellen Fallbeispiel
näher eingegangen werden. Von Seiten der Wissenschaft ist bewiesen, dass AIDS
durch den HIV-Virus verursacht wird nun gibt es aber eine überraschende an
Popularität gewinnente Bewegung, ausgehen vor allem von den USA die diese
Tatsache schlichtweg leugnet. Erster Wegbereiter davon ist der Virologe
der Berkeley Universität, Peter Deusberg, der
die These aufgestellt hat, daß AIDS durch
schlechten Lebenswandel wie Promiskuität und Drogenmißbrauch
verursacht werden anstatt durch HIV. Zentral ist seine These, daß afrikanisches AIDS eine andere Seuche als das
amerikanische AIDS sei und keine von ihnen HIV verursache. Die afrikanische
Variante sagt, er kommt von der Unterernährung und die amerikanische Linie vom
zu häufigen Gebrauch stimulierender Drogen. Die Vorstellung, dass AIDS durch
Prostitution, Homosexualität, Drogenmißbrauch oder
Unterernährung ausgelöst werde, hat bei Forschern und Wissenschaftlern häftige Empörung hervorgerufen. Doch Erklärungen,
Klarstellungen und Laborbeweise konnten den Aberglauben das AIDS mehr mit
Lebensumständen als mit HIV zu tun habe, bis heute nicht ausräumen.
Zbspl.
Christine Maggiore, selbt HIV-positiv, ist von Deusbergs Ideen stark beeinflußt.
Maggiore, eine frühere Textilarbeiterin ohne College-Abschluß
und ohne entsprechende wissenschaftliche (beispielsweise medizinische)
Ausbildung ist Gründerin einer Organistation, die
weltweit Ableger gefunden hat und Autorin zahlreicher - in vielen Sprachen
übersetzter Schriften, die in vielen Ländern reißende Verbreitung finden, in
denen sie ihre Ideen propagiert. Sie ist der Überzeugung, dass HIV nicht AIDS
verursache. Ihren Anhängern empfiehlt sie, vor allem den Gebrauch von Kondomen
zu vergessen, sich keine Sorgen zu machen andere anzustecken, und vor allem die
für HIV infizierte lebensrettende Medikamente nicht zu nehmen. Sie ist der
Meinung viele AIDS-Tote (420 000 US-Bürger) sind nicht durch AIDS sonder durch die Medikamente zu Tode gekommen. Dass das bei
den Betroffenen, die alternative Heilmethoden ausprobieren, Verzweiflung
hervorruft ist nur verständlich und menschlich. Das aber HIV kein Aids verursache,
der Lebenswandel Schuld sei oder irgendwelche verbrecherischen Pharmakonzerne
und Regierungen mit letalen Medikamentationen
Betroffene ermorden würde, stellt eine Realitätsverweigerung dar. Wenn die
stimmen würde, bräuchte man ja nur die Träger der AIDS-Verursacher eliminieren
und die Gefahr wäre gebannt. Die südafrikanische Gesundheitsministerin
hat ihren Gesundheitsbeamten Ausschnitte eines Buches zukommen lassen, wo
behauptet wird, dass AIDS von Verschwören nach Afrika gebracht worden sein
soll, um die Populationsgröße des Kontinents radikal zu reduzieren. Interessant
ist, dass solche befremdeten Ideen und Thesen von gebildeten Persönlichkeiten
propagiert werden.
Scheinbare Verbündete sind in Wirklichkeit Gegner, dieses
Prinzip zieht sich durch das gesamte konspirationistische
Repertoir. Demnach seien die USA und die
kontinentaleuropäischen westlichen Staaten in Wirklichkeit verbitterte Feinde
und Gegner.
Aber auch Scheinbare Gegner sind in Wirklichkeit Freunde,
tauchen in Verschwörungstheorien Vorstellungen auf, dass Gegner in Wahrheit
Verbündete seien.
Fehlende Führung bedeutet das Vorhandensein von fester Führung. Wenn
Gruppierungen keine einheitliche zentrale Führung haben, sind sie für
Verschwörungspropagandisten verdächtig. Denn keine Führung heisst
strenge Führung.
Wenn man von der Annahme ausgeht, dass die Führung eines
Staates, einer Organisation, eines Volkes, usw. sich aus politischen bzw.
religiösen Führern zusammensetzt, dann haben z.B. die Juden fast zwei
Jahrtausende keine einheitliche Führung besessen. Für Verschwörungstheoretiker
wurden und werden ausnahmslos alle Juden durch eine zentrale Macht gesteuert,
die weltmachtpolitische Interessen verfolge. Auch den Freimaurern und anderen
Geheimbünden wird dies immer wieder unterstellt. Aber auch anderen
organisierten Gruppierungen wird eine zentrale Führung unterstellt. Die
amerikanischen Milizen fürchten eine zentral, extrem hiarchisch,
organisierte UNO die nach der Weltherrshaft greifen
wolle und beabsichtige, alle "aufrechten" Amerikaner in
Konzentrationslager zu verfrachten. In zeitgenössischen Verschwörungstheorien
sowohl inner- als auch ausseramerikanischer Provinz,
werden den Washingtoner Administrationen viel mehr Macht und Einfluss
zugeschrieben, als sie eigentlich besitzen. Da kann man deutlich die
Überbewertung und Überinterpretation in Verschwörungstheorien sehen.
Details und Einzelheiten zählen mehr als Gesamtdarstellungen
Verschwörungstheorien geben vor, grosse
Zusammenhänge, die sich hinter den Kulissen auftun, zu offenbaren. Diesem
Ausspruch werden sie aber in keiner Weise gerecht, weil sie grosse
Dinge für unwichtig und kleine Dinge für wichtig halten. Sie gehen davon aus,
dass Ereignisse und Entwicklungen die von Medien und Politikern öffentlich
diskutiert werden, nur Ablenkung seien und der Verblödung der Massen dienen, um
dadurch die Kontrolle für diese zu übernehmen. Für sie sind gerade Massenmedien
ein essentielles Instrument der Verschwörer, um von Verschwörern abzulenken.
Gerade in den Details sehen Verschwörungstheoretiker den eigentlichen Schlüssel
für Komplotte, welche ihrer Meinung nach die Welt bedrohen. Ihre Aufgabe für
sie ist es, die angeblichen Konspirateure zu entlarven. Es ist schwer diesen
sogenannten Konspirationsmythen einer faktischen Prüfung zu unterziehen. Fakten
und Beweise die nur der konspirationistische Autor kennt,lassen sich schwer nachprüfen.Wenn
man nur Einzelheiten in den Vordergrund stellt und das Gesamtbild ausser Acht lässt, ist jede erwünschte Darstellung möglich.
In der abenteuerlichen Welt der Verschwörungstheorien, gelten
viele in unserer normalen alltäglichen Welt akzeptierte Grundsätze
spiegelverkehrt. So verhält es sich auch mit Opfer und Täter. Opfer sind in
Wirklichkeit Täter. Zum Beispiel die ohnmächtigsten und meist verunglimpften
Menschengruppen (Juden, Freimaurer) sind in Verschwörungsdenken, die
Mächtigsten. Die Menschen aus den Regierungen mit positiven Einfluss (englische
und amerikanische) sind die Fürchterlichsten. Verschwörungstheoretiker leugnen
zwar den Holocaust an sich nicht, substituieren Kontext und Hintergründe aber
grundlegend. Für sie ist es so, dass nicht die Nationalsozialisten an der
Katastrophe schuld waren, sondern die Zionisten. Diese hätten die
Wiederbesiedelung Palästinas gewollt, was durch die massive Ausreisewelle
(durch die Katastrophe) nicht vonstattengehen hätte können. Also hätten sie die
Nazis beauftragt, den Genozid durchzuführen. Die armen Ostjuden sollten mehr
darunter leiden als die vermögenden Juden aus dem Westen. Mit jenen, die
entkommen konnten, sollte dann das von den Zionisten intendierte Ziel
erreicht werden. Dieser konspirationistischen Logik
zufolge hätten also Juden die Verfolgung von Millionen Juden zugelassen, um den
zionistischen Staat zu gründen. Bei der Täter-Opfer Umkehr müssen nicht die Konspirationisten einen Beweis für die angebliche
Verschwörung bringen, sondern Verschwörer sollen ihre Unschuld beweisen. Mit
vorgespielten Verständnis für die jüdischen Leiden wird geschickt der alte
Mythos von angeblichen zionistischen Weltherrschaftsbestrebungen propagiert.
Die verfolgten Juden sollen jetzt die eigentlichen Täter sein.
Jeder Krieg zieht Gewinner nach sich, sei es die
Waffenindustrie, deren Gewinne sprunghaft ansteigen, Waffenschieber und - Grosshändler, welche sich vor neuen Aufträgen kaum noch
retten können, Börsenspekulanten, die mit Rüstungsaktien horrende Gewinne
machen, oder die Verbanszeugindustrie, die sich über
gewaltige Absatzsteigerung freuen darf. Kriege, Katastrophen, Unruhen,
Aufstände, Revolutionen und Verbrechenswellen - es werden sich Menschen finden,
die aus dem Leid anderer Menschen Kapital schlagen. Für Verschwörungstheoretiker
sind jene sogenannten Nutzniesser aber auch Auslöser
und Verursacher von Kriegen. Wer einen Nutzen aus etwas ziehe, müsse auch Verursacher
oder Initiator sein (Vorteilgewinn verrät Kontrolle).
Wenn man weiss, wer der Nutzniesser ist, kennt man auch den Verschwörer. Eine
einfache und bequeme Schlussfolgerung, wie man schnell eindeutig Schuldige indet. Ist nicht die USA nach zwei Weltkriegen die Nummer
eins? Sind die Vereinigten Staaten nicht heute mächtiger und einflussreicher
denn je, und ist Grossbritanien heute vergleichsweise
ein ziemlich bedeutungsloses und unwichtiges Land? Unabhängig davon gegen wen
eine Verschwörungstheorie gerichtet ist, Nutzniesser
sind die Verschwörer. Verschwörungstheorien beinhalten Wiedersprüche und führen
zu wiedersprüchlichen Verhalten.
Eine Verschwörung wider die Verschwörer dan
bezieht sich weniger auf die Verschwörungstheorie, als auf die Verschwörungsgläubigen
und Verschwörungstheoretiker. Die Verschwörung müsse bekämpft und ihre
Protagonisten unschädlich gemacht werden. Am besten bekämpft man die
Verschwörer durch eine Gegenverschwörung. Interessant ist, dass Schöpfer von
Verschwörungstheorien paradoxerweise oft genau das vertreten und praktizieren,
was sie an ihren Sündenböcken kritisieren und dämonisieren. Vieles was die
Anhänger des Verschwörungsmythos den Juden und Freimaurern unterstellen,
betrieben diese selbst, bzw. strebten danach. Besonders interessant sind
die Gespräche Hitlers, die der ehemalige Senatspräsident von Danzig, Hermann Rauschnigg geführt haben soll. Darin bekundete der Führer,
dass ihm die "Weisen von Zion" als Vorbild dienten. Die in den
Protokollen der Weisen von Zion beschriebenen Pläne und Zielssetzungen
dienten den Nationalsozialisten als Lehrbuch für die Welteroberung, wie Hannah
Arendt konstatiert. Die Erfindung einer gegenwärtigen jüdischen Weltherrschaft,
bildete die Grundlage für die Illusion einer deutschen Weltherrschaft. Die Narzis z.B. handelten auch wirklich so, als ob die Welt von
Juden beherrscht sei und eine Gegenverschwörung brauche um gerettet zu werden.
Durch geschickte Propaganda, konnte der grossteils
geachteten jüdisschen Bevölkerung unheimliche,
verschwörerische Züge unterstellt werden. Diese Mythen dienten als Rekrutieruns und Mobilisationsinstrument, vor allem in
der Zeit nach dem ersten Weltkrieg und während der Weimarer Republik. Die
Niederlage, der Zusammenbruch des Wilhelminischen Deutschlands, Revolution,
Aufruhr, Chaos, Versorgungsnot, dann die politischen Unruhen der 20er und 30er
Jahren, Stassenschlachten und Wirtschaftskrisen,
irgendjemand musste ja Schuld daran haben. Wir alle wissen, dass die totale
Kontrolle über die Bereiche menschlichen Lebens in keinem anderen Staat der
Geschichte so total ausgeübt wurde, wie im Dritten Reich. Anfang der 50er
Jahren wurde eine Gruppe Mediziner, überwiegend Juden, beschuldigt, sie hätten
ein Komplott geschmiedet, um die Führungsspitze der UDSSR zu eliminieren. Diese
angebliche Konspiration, wurde unter dem Ausdruck "Ärzteverschwörung"
bekannt. Mittlerweile weiss man, dass es sich hier um
eine Verschwörungstheorie handelt, konstruiert und propagiert, um neuerlich "Säuberungswellen"
wie in den 30er Jahren zu inizieren und legitimieren.
Z.B. war es immer Stalins Methode gewesen, einen erfundenen
Feind genau des Verbrechens zu beschuldigen, dass er selbst im Begriff war zu
begehen. Neu war dabei nur das Feindbild. Waren es früher vermeintliche
Konterrevolutionären, Klassenfeinde, ausländische Agenten, Saboteure usw., so
war es jetzt der Mythos einer jüdischen Weltverschwörung. Stalins Tod 1953
verhinderte die schon propagandistisch eingeläuteten Säuberungswellen, die sich
- wie man aus den konspirationistischen
Vorbereitungen schliessen kann - grossteils
gegen sowjetische Juden gerichtet hätten. Verschwörungstheorien dienten und
dienen immer noch als ideologische Waffe, besonders jene die gegen Katholiken
und gegen den Papst gerichtet sind. Sie wurden von den sogenannten
Kapuzenmännern gerne propagiert.
So phantasierte der Klan vor allem Ende des 19.Jhdt. und
besonders nach dem ersten Weltkrieg, von konspirativer katholischer
Unterwanderung, zum Zweck der Vernichtung der Protestanten, des Sturzes der
Regierung, Einsetzung des Papstes als Präsident und dgl. Besonders die Jesuiten
waren sehr gefürchtet und der Konspiration bezichtigt. Behauptete Eigenschaften
angeblicher Verschwörer werden von deren selbsternannten Bekämpfern und Gegnern
in vielen Fällen so umfassend kopiert, dass reale Verschwörungen erst
entstehen. Eigenschaften und Ziele der angeblichen Verschwörer sind in vielen
Fällen nur die ihrer Gegner. Dieses Charakteristikum konspirationistischen
Verhaltens, hängt ursächlich mit einem weiteren Wiederspruch zusammen, nämlich
jenem der "übermächtigen Untermenschen".
In Verschwörungstheorien wird meist den angeblichen Verschwörern
ein rational kaum noch fassbares Übermass an Macht
und Stärke zugeschrieben. Darüber hinaus werden ihnen dämonisch-diabolische
Züge angedichtet. Aber trotz ihrer behaupteten Superiorität werden sie als
minderwertige Wesen dargestellt. Ihnen wird oft jedigliches
Menschsein abgesprochen. Sie werden mit Tieren, Insekten blutrünstigen Bestien,
wilden Kreaturen, Teufeln, Dämonen, Blutsaugern, Tiermenschen usw. gleichgesetzt.Besonders deutlich wird dies anhand der antisemistischen konspirationistischen
Propaganda. Von der christlichen Judenfeindschaft zum modernen politischen und
rassischen Antisemitismus scheint eine lineare Entwicklung geführt zu haben.
Das gleiche gilt auch für die Verschwörungstheorien. Die Juden wurden als
religiös und rassisch minderwertig, aber gleichzeitig als mächtige Verschwörer
dargestellt. Wenig überraschend, dass das Böse an sich herbeiphantasiert
werden muss, um diesen Wiederspruch zu überbrücken, dass es übermächtige
Untermenschen gibt. Im Zuge der anti-katholische Hysteriewelle
in den USA des 19.-Jahrhunderts, war für fundamentalistische Protestanten jeder
katholische Zuwanderer ein tatsächlicher oder zumindest ein potentieller
Verschwörer. Ähnlich verhält es sich mit den tatsächlichen Mitgliedern von
Geheimbünden. Unterschiedlichen Gruppen
wie die Illuminaten, Rosenkreuzer, Templern und Freimaurern wurden von ihren
Gegnern Abenteuerliches zugeschrieben. Von der Fähigkeit zur Golderzeugung,
über Besitz des Grals bis zur Steuerung aller Souveräne. Trotz dieser
unglaublich zugeschriebenen Kräfte und Fähigkeiten, sind sie für
Verschwörungstheoretiker verabscheuungswürdige Kreaturen, die sich die
schützende Maske des Geheimbundes überziehen müssen.
October 25, 2003
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